Die
Erschütterung der Welt |
Gesellschaft
e.V. |
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So hieß eine
Ausstellung, die 2006 aus Anlass des 900. Todestages von Kaiser Heinrich IV.
in Paderborn stattfand. Was war es, das die
Welt erschüttert, oder auch entzaubert hat, wie es im Untertitel eines Buches
von Stefan Weinfurter heißt? Über Jahrhunderte
war es das Recht der Könige im Reich die Bischöfe zu ernennen, die ja auch
hohe Reichsfürsten waren. Papst Gregor VII. hat nach seinem Amtsantritt dem
König dieses Recht abgesprochen und es ausschließlich für sich beansprucht.
Dies musste zwangsläufig zum Konflikt mit dem König führen. Dieser sog.
Investiturstreit gipfelte darin, dass der Papst (Gregor VII.) 1076 den König
(Heinrich IV.) gebannt (aus der Gemeinschaft der Kirche ausgeschlossen) hat.
Die deutschen Fürsten haben daraufhin dem König ein Ultimatum gesetzt. Binnen
Jahresfrist musste er vom Bann gelöst sein, ansonsten würden sie eine Unter dramatischen
Umständen zog König Heinrich IV. im Winter 1076/1077 nach Italien, wo er auf
der Burg Canossa mit dem Papst zusammentraf. Nach dreitägigem Bußritual hat
der Papst den König wieder in die Kirche aufgenommen. Dies ist der
historische Hintergrund, heute bedeutet einen Canossagang zu unternehmen: sich demütigen, erniedrigen, unterwerfen (müssen), Reue zeigen, sich unterwürfig entschuldigen (müssen), jemanden um Vergebung bitten (müssen Die Burg Canossa
ist aber auch das Ziel vieler Italien – Touristen. Einige (wenige?) aber
nehmen das Wort vom „Gang nach Canossa“ wörtlich und erreichen die Burg auf
Schusters Rappen. So hat sich 2006
der Bremer Henning Stehli von Speyer aus auf den
Weg gemacht Von unterwegs hat er uns von Zeit zu Zeit per SMS über seine
Erlebnisse informiert und diese auch in einem Wandertagebuch zusammengefasst.
Wir haben diese Berichte laufend auf unserer Webseite veröffentlicht. Unter Archiv/Canossa können Sie die Berichte
lesen. Beginnend im Herbst
2007 ist wieder ein Wanderer nach Canossa unterwegs. In Teilabschnitten von
ca. einer Woche Dauer will er die Strecke bewältigen. Die letzte Nachricht
haben wir im Oktober 2008 erhalten, er hat den Mont Cenis
überschritten und ist bereits in Italien. |