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Nach dem in der Familie
häufig verwendeten Leitnamen Wido (in Italien Guido) werden sie auch als Widonen bezeichnet. In der Zeit der Merowinger und
Karolinger nehmen sie schon bedeutenden Positionen ein, der italienische
Zweig der Familie erlangte im 9 Jh. das Kaisertum. In unserer Gegend treten
die Widonen im Saar / Moselraum in Erscheinung
(Gründung des Klosters Hornbach Mitte des 8. Jh.) und werden mit Graf Werner
im frühen 10. Jh. auch namentlich fassbar. Sie haben Besitz und Grafenrechte
im Wormsgau, Nahegau, Niddagau und Speyergau. Der
Sohn Werners, Konrad der Rote wird Schwiegersohn Ottos des Großen und Herzog
in Lothringen, sein Sohn Otto von Worms wird Herzog von Kärnten. Bei der Königswahl 1024
gibt es zwei Anwärter aus dem salischen Haus, zwei Vettern mit Namen Konrad.
Der Ältere setzt sich durch, wird als Konrad II. zum König und 1027 in Rom zum Kaiser gekrönt. Der Onkel
der beiden war der erste deutsche Papst (Gregor V. 996 – 999). Konrad II. hat um 1030 den
Grundstein für den Speyerer Dom gelegt, den er als Grablege für sich und
seine Familie vorgesehen hat. Sein Sohn Heinrich
III. folgte 1039 dem Vater in der
Herrschaft nach. Er war sicher einer der bedeutendsten Kaiser des heiligen römischen Reiches, ausgestattet mit einer
Machtfülle, wie sie nach ihm kein Kaiser mehr erreichen sollte. Er starb 1056, sein Sohn
Heinrich IV. wurde sein Nachfolger. Er regierte das Reich 50 Jahre. Seine
Regierungszeit war geprägt vom Machtkampf des Kaisers mit dem Papst (Gregor
VII., Investiturstreit) Erstmalig wurde ein Kaiser vom Papst gebannt. Dieser
musste aber Heinrich IV. nach dessen Gang nach Canossa wieder vom Bann lösen.
Heinrich IV. starb 1106 in Lüttich Heinrich V. hat seinen
Vater bereits 1104 gefangen gesetzt und entmachtet. Er hat in seiner Regierungszeit
den Investiturstreit mit dem Wormser Konkordat beendet. Mit seinem Tod 1125
ist die Familie der Salier ausgestorben. 1137 wurde ein Neffe
Heinrichs V., der Staufer Konrad III., zum König gewählt und hat die über 100
jährige Regierungszeit dieses Geschlechts begründet. Die vier salischen Kaiser
und die Kaiserinnen Gisela (Gattin Konrad II.) und Bertha (Gattin Heinrich
IV.) wurden im Dom zu Speyer beigesetzt. Damit lässt sich der Ruf Speyers als
die Totenstadt des Reiches erklären. Im Dom zu Speyer fanden nach den Saliern
noch Kaiserin Beatrix, Gattin Barbarossas, und ihre Tochter Agnes, sowie die
Könige Philipp von Schwaben, Rudolf von Habsburg, Adolph von Nassau und
Albrecht von Österreich ihre letzte Ruhestätte. |