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Gesellschaft
e.V. |
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Privilegienfest 2004 Lichtermesse am historischen Datum „...Dass Alle am Jahrestag unseres Vaters
feierlich zu Vigil und Messe zusammenkommen und Kerzen in den Händen tragen
und von jeden Haus ein Brot den Armen zum Almosen geben“, so steht es im Privilegientext Heinrich V. Und der Jahrestag, d. h. der Todestag seines
Vaters, Kaiser Heinrich IV., der 7. August fiel im Jahre 2004 auf einen
Samstag. So konnten wir unser Privilegienfest, das
genau zur Erfüllung dieses kaiserlichen Gebotes 1992 von uns wieder ins Leben
gerufen wurde, genau am historischen Datum, am 898. Todestag des Kaisers
feiern. Ab Nachmittag hatten fleißige Hände in der
Vorhalle des Domes Plakate und Schautafeln aufgestellt, die über das Fest und
seinen Hintergrund informierten. Andere haben Vorbereitungen getroffen für den
Empfang, der im Anschluss an die Lichtermesse in der Krypta, in der Vorhalle
des Domes stattfinden sollte. Auch zwei Damen vom Diakonischen Werk der ev. Landeskirche hatten sich eingefunden, um einen Infotisch
und eine Informationswand aufzubauen. Das Diakonische Werk war in diesem Jahr
als Empfänger der Spende unserer Gesellschaft aus dem Erlös des Privilegienfestes vorgesehen. Das bereitgestellte
Infomaterial sollte über die vielfältigen Aufgaben des Diakonischen Werkes
informieren. Bereits gegen 16 Uhr kamen die ersten Gottesdienstbesucher
und an den beiden Ti schen
in der Vorhalle und am Kryptaabgang wurden Kerzen
verkauft. Geöffnet wurde die Krypta allerdings erst eine halbe Stunde später,
da der Gospelchor Schwetzingen; der die musikalische Gestaltung der
Lichtermesse übernommen hatte, noch eifrig geprobt hat. Pünktlich um 17 Uhr begann dann der
Gottesdienst, zelebriert wie immer von Domdekan Hugo Büchler. Unter den
vielen Gottesdienstbesuchern in der vollbesetzten Krypta konnte Dekan Büchler
auch den Oberbürgermeister der Stadt Speyer Werner Schineller
und seine Gattin begrüßen. Auch das schon eine Tradition, wenn immer es
möglich ist nimmt der OB an diesem Gottesdienst teil und unterstreicht somit
die Bedeutung, die die Verleihung der Privilegien für die Stadt hatte. In seiner Predigt befasste sich Domdekan Büchler mit der hl. Afra, deren
1700. Todestag am gleichen Tag begangen wurde. Die, der Legende nach aus
Zypern stammende, Heilige war einst Bordellbetreiberin in Augsburg. Von Bischof Narcissus von Gerona wurde sie getauft und starb als
Märtyrerin. 1064 wurde ihr Grab in Augsburg gefunden. Mit dem hl Ulrich wird
sie dort als Bistumsheilige verehrt. Auch Kaiser Heinrich IV. war ein großer
Verehrer der Heiligen. Am Tag der Einweihung ihrer Kirche in Augsburg war er
anwesend und ließ sich Reliquien für eine Afrakapelle
am Dom in Speyer geben. Wenn vielleicht auch etwas ungewohnt, so war
die musikalische Gottesdienstgestaltung durch den Gospelchor doch sehr stimmungsvoll
und ausdrucksstark. Gospels zum Teil unter Einbeziehung der Gemeinde aber
auch ein lateinisch gesungenes Sanctus aus Taizé
kamen zum Vortrag. Während am Ende der Messe Domdekan Büchler das
De Profundis zum Totengedenken sang schmücken Mitglieder der Salier -
Gesellschaft die Gräber der salischen Kaiser und Kaiserinnen. Nach dem Gottesdienst wurde der von Günther
Schweickert gut gekühlte Wein von ihm und seinen Helferinnen an die Besucher
ausgegeben, Brezeln standen bereit. So war man noch eine ganze Weile bei
Gesprächen beisammen bevor viele Besucher sich auf die Kaisertafel begaben,
die am gleichen Wochenende stattfand. Zuvor aber wurde von vielen der Spendenkorb
bedient und so das kaiserliche Gebot des Almosengebens beachtet. Klaus Feichtner |