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Gesellschaft
e.V. |
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Privilegienfest 2007 Am 4. August 2007 konnte die Salier – Gesellschaft ihr traditionelles
und inzwischen über die Grenzen Speyers hinaus bekanntes Privilegienfest
wieder in der Krypta, nach der Messe in der Vorhalle des Domes feiern. Denn unser 15. Fest im Jahre 2006 wurde ja aus besonderem Anlass –
dem 900. Todestag Kaiser Heinrich IV. – mit einem Festgottesdienst feierlich
im Dom begangen. Das ganze Jahr 2006 stand ja unter dem Motto „Heinrich IV.,
Kaiser, Kämpfer, Gebannter“. Ein Bischof aus Tansania schrieb: „Über das Teilen“ und da das ja
auch der tiefere Sinn unseres jährlichen Privilegienfestes
ist, möchte ich die Gedanken weitergeben: „Warum setzt uns Gott bei der Erschaffung nicht geradewegs in den
Himmel? Warum müssen wir uns lange Jahre mit der Erde begnügen? Die Antwort ist leicht. Wir sollen hier auf Erden das Teilen üben. Könnten wir es nicht, der
Himmel geriete durcheinander. Kinder spielen, ehe sie erwachsen werden. Im Spiel tun sie das, was
die Eltern ihnen vorleben. Wir alle sind Kinder vor Gott. Er gab uns zum lernen
die materiellen Güter. Sie sind für unser Leben hier auf Erden notwendig. Wir
dürfen sie nicht missachten. Wir müssen mit ihnen umgehen lernen. Wir müssen
sie nutzen. Sie gehören uns nicht allein. Wenn wir das
Teile üben, empfangen wir schon im irdischen Leben eine Ahnung vom Reich Gottes.
Geben ist seliger als nehmen“. Der Höhepunkt unseres jährlichen Privilegienfestes
ist vor allem die Lichtermesse in der Krypta des Domes. Die Predigt wurde
von Domkapitular Josef D. Szuba gehalten. Die
brennenden Kerzen in unseren Händen sollen die Herzen erwärmen und ihr Licht
soll uns den Weg durch manche dunkle Stunde zeigen. Wie immer, so hatten wir
auch in diesem Jahr eine musikalische Begleitung. Die Familie Horwedel aus Ludwigshafen ließ uns an ihren sehr schönen
Liedern teilhaben. Das Thema der Predigt war die Symbolik der Kaiserkrone, die sich in
der Schatzkammer der Hofburg in Wien befindet. Im 10. Jh. geschaffen, wurden
damit die deutschen Kaiser gekrönt – darunter auch alle unsere
Salierherrscher. Sie versinnbildlicht sehr facettenreich
Königtum und Priestertum und ist darin unzertrennlich verschmolzen. Die
mittelalterlichen Herrscher waren von der Überzeugung durchdrungen, dass sie
ihr Amt letzlich nicht auf Grund ihrer eigenen
Leistungen und Verdienste ausüben, vielmehr sind sie von Gott dazu erwählt
und bestimmt worden. Die Krone ist insgesamt ein hochgradig komplexes Symbol. Alles
auszuführen wäre eine kleine Lesung. (die Predigt kann unter www.saliergesellschaft.de
nachgelesen werden) Am Ende der Messe, begleitet vom Gesang des Familienchores Horwedel, legte unser Vorstand traditionell Blumengebinde
auf alle Kaisergräber. In der Vorhalle des Domes hatten hilfreiche Hände, nach den
Geistigen nun leibliche Genüsse für alle Besucher bereitgestellt. Bei Wasser, Wein und Brezeln wurde gelacht, diskutiert – und um zum
Teilen zu kommen – kräftig gespendet. In diesem Jahr haben wir der nicht an reich gedeckten Tischen
sitzenden Menschen gedacht und unser gesammeltes Geld der Speyerer Tafel
übergeben. Wir konnten €700 in dankbare Hände legen. Sigrid Gläser |