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Maria Laach und Koblenz

Maiausflug der Salier

 

Nach einjähriger Pause haben die Salier ihren Tagesausflug wieder ins Programm genommen.

Nachdem 2006 mangels Interesse kein Ausflug stattfand, hat sich die „Obrigkeit“ Gedanken gemacht. Sollen überhaupt noch Tagesausflüge angeboten werden?

 

Frau Schweickert, Frau Beckmann, Frau Dorweiler, Frau Wühl und Herr Feichtner entschieden sich für ein klares „Ja“. Vorschläge wurden gemacht man einigte sich auf Maria Laach und Koblenz, Termin 05.05.2007.

Erfreulicherweise gab es rasch Anmeldungen und so konnten wir am 05.05. um 8.00 Uhr früh vom Busbahnhof Speyer, in gewohnter Weise mit dem Busunternehmen Deutsch starten.

19 gutgelaunte Salier machten sich auf den Weg. Mit kleinen Ausnahmen blieb uns auch das Wetter wohl gesonnen.

Nach 2 ½ stündiger Fahrt Ankunft auf dem Parkplatz

Maria Laach.

Welch ein Empfang.

Dieter Kleiner, seit März 2007 erster Vorsitzender des Vereines und seine Frau empfingen uns standesgemäß.

Weiß gedeckter Tisch, Sekt, Brezel und Käse/Trauben am Spieß liebevoll von Frau Kleiner gemacht.

Gibt es was Schöneres als in salischer Gesellschaft bei Sektempfang zu plaudern und sich aufs Tagesprogramm zu freuen?

 

Beschwingt und heiter ging es zur angesagten Filmdokumentation, die uns einen kleinen Überblick verschaffen sollte. Doch oh Schreck, ein strafend dreinblickender Benediktinermönch teilte uns mit, dass wir eine Stunde zu spät seien und er nun zur Kirche müsse und es ja Nachfolgetermine gäbe, wir aber Glück hätten und uns trotz der Verspätung den Film anschauen könnten.

 

Anschließend gingen wir in die Klosterkirche, wo das um 11.45 Uhr stattfindende kirchliche Stundengebet, die Tageshore, anfing. Wir erlebten die Mönche beim Einzug, bei Gebet und Gesang und wiederum beim Auszug.

Kirche, Krypta und die Tageshore ein meditatives Erlebnis

 

Bis zur Weiterfahrt um 13.15 Uhr konnte jeder für sich die Zeit nutzen, sei es den wunderschönen Klostergarten bzw. die Klostergärtnerei besichtigen, die diversen Verkaufsräume stürmen oder an den wunderschön gelegenen See spazieren.

Maria Laach:

Ursprünglich Abbatia S. Mariae ad Lacum, Abtei der hl. Maria am See, einfach „Laach“ genannt nahe dem größten Eifelsee, landschaftlich herrlich gelegen. Der jetzige Name wurde erst im 19. Jh. von den Söhnen des hl. Ignatius, festgelegt.

Pfalzgraf Heinrich II. plante hier eine Benediktinerabtei ins Leben zu rufen unter dem Patronat der Heiligen Jungfrau Maria und des Heiligen Nikolaus.

1093 Beginn der Bauarbeiten an der Kirche.

1199-1216 kommen die Arbeiten unter Abt Albert zum Abschluss.

Die Abteikirche von Maria Laach ist eines der am besten erhaltenen und hervorragenden romanischen Bauwerke Deutschlands und zählt zu den schönsten Denkmälern der romanischen Baukunst aus der Salierzeit in Deutschland.

1926 verlieh Papst Pius XI. der Kirche den Ehrentitel einer Basilica minor.

1933 fand der von den Nationalsozialisten seines Amtes als Kölner Oberbürgermeister enthobene, spätere deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer für ein Jahr Zuflucht im Kloster und lebte dort für ein Jahr als Bruder Konrad.

2006 war der 850. Weihetag der Kirche.

 

Nach einer kleinen Einkehr im „klösterlichen Restaurant“ fuhren wir weiter nach

Koblenz

wo um 14.00 Uhr eine Stadtführung angesagt war. Treffpunkt Deutsches Eck.

Unterwegs erfuhren wir, dass Frau Dr. Fouquet vor 48 Jahren in der Abteikirche Maria Laach geheiratet hat und die Hochzeit auch in dortigem Hotel stattfand.

Deutsches Eck, 14.00 Uhr , Treffpunkt Eingang zum Biergarten? Oder doch wo anders?

Nach einigem hin und her fanden wir unsere Stadtführerin Frau Dinges.

Sie gab uns eine kurze Einführung in die Geschichte Koblenz und kündete eine 2 ½ stündige Stadtführung an. Los ging es zum Deutschen Eck.

 

Deutsches Eck, eine Landzunge an der Mündung der Mosel in den Rhein, hier wurde 1897 ein monumentales Reiterstandbild errichtet. 37 Meter hoch wobei 14 m auf das Reiterstandbild entfallen

Kaiser Wilhelm I. in Generalsuniform mit wallendem Mantel. Eine Genie führt das Pferd und trägt in der anderen Hand ein Kissen mit der Kaiserkrone. Reichsadler, der Schlangen packt und Feinde bedrängt in großen Lettern darüber Wilhelm dem Großen. Auf dem oberen Teil des Sockels sind die beiden letzten Verse des Gedichtes „Frühlingsgruß an das Vaterland“ des Koblenzer Dichters Max von Schenkendorf zu lesen:

„Nimmer wird das Reich zerstöret / Wenn ihr einig seid und treu!“

Dieses Denkmal verkörpert wilhelminischer Militarismus und Großmachtstreben.

 

Frau Dinges gab uns eine ausführliche Betrachtung von der Erbauung des Denkmals bis heute und den dazwischen liegenden Ereignissen.

 

Von unserem Standort konnte man hoch auf die Festung Ehrenbreitstein schauen, dem ehemals größten militärischen Bollwerk am Mittelrhein. Seit 2002 sind einzelne Festungsanlagen Teil des von der UNESCO ausgezeichneten Weltkulturerbes „Oberes Mittelrheintal“. Heute beherbergt das Landesmuseum Koblenz, Jugendherberge und verschiedene Verwaltungsstellen.

Ursprünglich war die Anlage eine auf das Jahr 1000 n. Chr. zurückgehende Burg.

 

Übrigens liebe Salier, Ehrenbreitstein, am Fuße der gleichnamigen Festung gelegen, hier führten der Kanzler des Kurfürsten, La Roche und seine Gemahlin Sophie, einen offenen Salon kommt uns Speyerer das nicht bekannt vor? Außerdem ist in Ehrenbreitstein auch das Geburtshaus der Mutter Ludwig van Beethoven.

 

Weiter ging es entlang des Rheines zum Kastorhof in Richtung der Basilika St. Kastor.

Im Kastorenhof befanden sich ursprünglich die weiträumigen Bauten des deutschen Ritterordens, der sich um 1216 in Koblenz niederließ. Erhalten ist noch das Deutschherrenhaus, es steht mitten im romantischen Blumenhof und ist heute das Ludwig Museum.

Zudem sehen wir verschiedene Kunstwerken und eine gelungene Verbindung zwischen sich dort noch befindendem alten Gemäuer mit neuer Architektur.

 

Wir kommen zur Basilika St Kastor, die bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 ein Kollegiatstift war mit Stiftsgebäude und Kreuzgang.

Die erste Kastorkirche wurde 817 bis 836 mit Unterstützung Kaiser Ludwig des Frommen vor den Toren der Stadt Koblenz erbaut. Die Kirche wurde dem Hl. Kastor geweiht. Als Heilige wurde Ludwigs angebliche Tochter Rizza in der Kirche verehrt, deren Reliquienschrein noch immer in der Kirche steht.

St. Kastor war im 9. Jh. eng mit der Reichsgeschichte verbunden.

842 wurden hier die Bestimmungen über die fränkische Reichsteilung ausgehandelt und dann im Vertrag 843 von Verdun unterzeichnet.

1138 wurde in der Kastorkirche Konrad III., der Staufer, von einer Fürstenversammlung zum König gewählt.

Der Umbau der ursprünglichen karolingischen Eigenkirche zur heutigen Form begann etwa 1160 und zog sich über Jahrhunderte durch.

 

Wir bestaunen die zwei Sterngewölbe einmal im Hauptschiff und einmal in der Vierung über dem Altar.

Papst Johannes Paul II. erhob St. Kastor am 30. Juli 1991 zur päpstlichen Basilica Minor.

Wir hatten zudem das Vergnügen einer musikalischen Probe zu einer bevorstehenden kroatischen Hochzeit, zuhören zu dürfen.

Gerne wären wir noch geblieben aber die Zeit drängte da Frau Dinges noch einiges auf dem Programm hatte.

 

Der Weg zur Innenstadt führte uns vorbei an Stadtvillen verbunden mit Namen wie „von der Leyen“; Philipp von der Leyen nahm am 12.07.1806 den Fürstentitel an.

 

Auch der Name Fürst Metternich sagt uns allen was, in Koblenz geboren war er Staatsmann im Österreichischen Kaiserreich. Vorsitzender des Wiener Kongresses und Gegner von Demokratie und Liberalismus

 

Wir überquerten den Jesuitenplatz der ob des schönen Wetters voller Leben war. Sehnsüchtig schaute wohl manch einer von uns auf die herrlich einladenden Straßenkaffees wo man, ach so schön wäre es, jetzt einen Capuccino trinken könnte.

 

Nichts da weiter geht’s zum Schängelbrunnen.

 

Schängelcher“ die Lausbuben von Koblenz.

1941 wurde der Schängelbrunnen von Prof. Burger aus Mayen errichtet. Der Brunnentrog aus Eifeler Basaltlava mit Reliefs versehen, die vor dem Hintergrund angedeuteten historischen Gebäude von Koblenz, echte Jugendstreiche zeigen.

Frau Dinges machte es sichtlich Spaß einem von uns einen Streich zu spielen.

Frau Schweikert wurde aufgefordert ihren Regenschirm aufzuspannen und mit ihr zum Brunnen zu gehen.

Wir hatten ja noch keine Ahnung, dass dieser Brunnen alle 2 Minuten einen sprühenden Wasserstrahl mehrere Meter weit über das Brunnenbecken hinaus so manchen neugierigen Gast nass spritzt.

Tatsächlich ein gewaltiger Wasserstrahl schoss über mehrere Meter direkt auf Frau Schweikert zu doch Schirm und ein Sprung nach hinten rettete sie. Frau Dinges hatte sich schon diskret in Sicherheit gebracht.

Noch mal gut gegangen. Heiter verließen wir den Platz zu unserem letzten Punkt der Lieb­frauenkirche.

 

Mit ihren Zwiebeltürmen prägt die Liebfrauenkirche das Stadtbild von Koblenz. Ein Vorgängerbau aus dem 5. Jh. ging auf eine spätantike Halle aus der Zeit des Kaisers Valentinian I. zurück.

Um 1180 begann der Bau der spätromanischen Liebfrauen­kirche. Er war um das Jahr 1205 vollendet.

In der Gotik erfuhr die Liebfrauenkirche größere Veränderungen.

In den Jahren 1851/52 restaurierte der Kölner Domwerkmeister Vincenz Statz die Kirche im Stil der Neoromanik.

Seit 1182 ist auch erstmals Maria als Patronin der Kirche belegt.

Das Innere der Kirche ist geprägt von den neuen Chorfenstern von Prof. Hans Gottfried von Stockhausen 1992.

Die gut in den Raum eingepassten Fenster haben das Thema: „Frauen in der Heilsgeschichte“.

 

Im Mittelfenster sehen wir den Rosenstock, aus der Wurzel Jesse fast durch das ganze Fenster aufsteigend, unterstreicht er den Kern der biblischen Botschaft: Gott führt die Menschheit zum erfüllten ewigen Leben. Im unteren Teil des Fensters sammeln sich um die Wurzel Jesu, Frauen des alten Bundes, gipfelnd in Maria, die auf allen 3 Chorfenstern erscheint.

In den oberen Hälften der Seitenfenster sind einige herausragende Frauen abgebildet: Hildegard von Bingen, Elisabeth von Thüringen, Teresa von Avila und Klara von Assisi.

Neuzeitlich herausragende Frauen sind: Edith Stein, Sophie Scholl, Mutter Teresa.

Allein der Fenster wegen könnte man hier noch lange verweilen.

 

Schön ist auch das spätgotische Sterngewölbe, im hohen Mittelschiff. Die Farbfassung des Kircheninnern hebt die Architekturgliederung rot von der weißen Wand ab, orientiert an spärlichen Farbspuren des späten 15. Jahrhunderts.

 

Frau Dinges war unermüdlich und hätte uns gerne noch viel mehr erzählt und gezeigt. Doch alles muss mal ein Ende haben zumal die 2 ½ Stunden bereits vorbei waren und wir uns nur noch nach etwas Trinkbarem sehnten.

Wir verabschiedeten und bedankten uns für die ausführliche Stadtführung die uns Koblenz etwas näher brachte.

 

Für Kaffe war es bereits zu spät, aber es gab noch Sekt und Brezel vom Vormittag. So gab es kurzerhand eine kleine „Stehparty“ am Busparkplatz.

 

Beschwingt und froh ging’s heimwärts.

 

Schon traditionell „Schnaps für alle“.

Unsere liebe Lilo balancierte gekonnt mit Flasche und Glas im fahrenden Bus. Kaum einer konnte dem edlen Tröpfchen widerstehen.

Es wurde viel gelacht und erzählt, Eindrücke ausgetauscht, die Fahrt verging wie „im Flug“.

20.00 Uhr Ankunft in Speyer. Ein Lob für den Fahrer, der uns sicher zurück brachte.

 

Eine harmonische Gruppe von Saliern verbrachte einen wunderschönen Tag miteinander.

 

PS: unterwegs erfuhren wir, dass ein edler Spender oder eine edler Spenderin die Kosten für die Busfahrt übernahm. Auch Sekt und Brezel wurden als Einstand von unserem neuen Vorsitzenden Herrn Kleiner übernommen.

Dafür danken wir recht herzlich.

Brigitte Wühl

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