südseiteklein.jpgSalier – Kurier 27

Krone33.jpgSalier

Gesellschaft e.V.

 

Home

Wir über uns

Aktuell

Die Salier

Privilegienfest

Canossa

Bilder

Salier - Kurier

Vorträge

Links

Archiv

Kontakt

Impressum

 

Ein Heinrich auf Kaiser Heinrichs Spuren

Henning W. Stehli wandert auf dem historischen Weg nach Canossa

Der pensionierte Bremer Se­natsrat Henning (die friesische Form von Heinrich) Stehli war nach nahezu 930 Jahren wahr­scheinlich der erste Mensch, der auf dem gleichen Weg wie König Heinrich IV. von Speyer aus nach Canossa zog. Und genau wie der Kaiser hatte auch Henning Stehli Probleme bei der Überquerung des Mont Cenis.

Damit sind aber die Gemein­samkeiten schon weitgehend erschöpft. Der Kaiser musste mitten im Winter seine Reise antreten, Henning Stehli wollte sich nicht den Unbilden der Witterung aussetzen und ist erst am 5. März gestartet.

Der Kaiser ist zu Pferde mit Familie und kleinem Gefolge gereist, Henning Stehli allein und zu Fuß.

Seine Frau Irmgard hat ihn nach Speyer begleitet, ist aber schon vor Beginn der Tour wieder nach Bremen zurück gefahren.

Verabschiedet wurde der Wanderer von Mitgliedern unserer Gesellschaft vor dem Jakobspil­ger. Zuvor hatte er sich in die Grablege des Do­mes begeben und so das Grab Kaiser Heinrich IV. zum Aus­gangspunkt seiner Reise ge­macht. Ob er auch noch einige gute Ratschläge von Bertha und Heinrich mit auf den Weg bekommen hat wissen wir nicht, aber der Segen von Schwester Rosemarie vom Dom – Besucherdienst war ihm sicher.

Eine kleine Abordnung der „Salier“ hat den Wanderer dann bis an die Grenzen der städti­schen Gemarkung be­gleitet, ihm das Geleit gege­ben.

Dann war Henning Stehli al­lein an diesem kalten aber son­nigen Spätwintertag, sein ers­tes Etappenziel: Germersheim.

In den folgenden 52 Tagen bis zum 27. April sollten weitere 44 Übernachtungsorte, einer in Deutschland (Wörth), die an­deren in Frankreich, der Schweiz und Italien folgen.

So schön wie am ersten Tag blieb das Wetter leider nicht. Regen Schnee und Kälte waren an vielen Tagen die Begleiter des Wanderers. Aber auch schöne Tage im beginnenden Frühling waren zu verzeich­nen. Neben einem Paar durch­gelaufener Wanderschuhe, die in Genf ersetzt werden muss­ten, war die tägliche Suche nach einer guten und preiswerten Übernachtungs­möglichkeit das größte Problem.

Am Fuße des Mont Cenis an­gekommen ging es Stehli wie vormals König Heinrich. Der Pass war noch tief verschneit und nicht passierbar. Im Ge­gensatz zu Heinrich, konnte Henning auf die modernen Errungenschaften zurückgrei­fen Ein Bus brachte ihn in we­nigen Minuten durch den Fréjus - Tunnel nach Italien. Von hier wurde die Reise selbstverständlich wieder zu Fuß fortgesetzt.

Ostern in Turin war ein wirkli­ches Erlebnis.

Den weiteren Weg durch die Po – Ebene sollte man schnell vergessen. Wanderwege: Fehl­anzeige, nur auf vielbefahre­nen Landstraßen durch eine reizlose Landschaft kommt man weiter.

Am 26. April war dann das Ziel, die Burg Canossa; end­lich erreicht.

Wie beurteilt Henning Stehli, nun an seinem Ziel angekom­men, diese Unternehmung? Lassen wir ihn selbst zu Wort kommen: „Es war ein langer, manchmal schwerer Weg vom Grab Kai­ser Heinrichs im Kai­serdom zu Speyer bis hierher. Diese Erfahrung habe ich wohl mit König Heinrich gemein­sam. Gibt es darüber hinaus Erfahrungen, die über die Jahrhunderte unverän­dert geblieben sind? Ich fürchte: Nein! War deshalb das ganze Unternehmen ein Fehlschlag? Nun jede Fernwanderung be­reichert, unabhängig von ihren eigentlichen Motiven. Aber es wäre eine Illusion sich einre­den zu wollen, man sei durch das um Jahrhunderte versetzte Wandern auf des Königs ver­wehten Spuren ihm spirituell oder auf andere Weise näher ge­kommen....“

Seinen ursprünglichen Plan bis Rom weiter zu wandern, hat Herr Stehli wegen der ungüns­tigen Wanderbedingungen in Italien aufgegeben.

Durch E – Mails und schriftli­che Berichte, die ich von Zeit zu Zeit erhalten habe, war ich stets über den Stand des Un­ternehmens informiert.

Diese Informationen habe ich dann über unsere Web – Seite www.saliergesellschaft.de an alle Salier mit Internetzugang weitergegeben. Aber mal ehr­lich, wer hat es gelesen?

Etwas Statistik wie sie Herr Stehli in seinem Abschlussbe­richt mitgeteilt hat will ich hier noch nachtragen. Ansonsten verweise ich noch mal auf o.g. Web-Seite, Menupunkt: Aktuelles.

 

Klaus Feichtner

Etwas Statistik

Von Speyer nach Canossa sind es etwa 1.200 Kilo­meter.

Davon bin ich ca. 1.100 Kilo­meter zu Fuß gegangen und habe rd. 100 Kilometer per Bus und Bahn zurückgelegt.

Unterwegs war ich 53 Tage, die sich in 42 Wandertage, 8 Ruhe- und Besichtigungstage sowie 3 Reisetage aufteilen.

Ausgegeben habe ich auf der Reise durchschnittlich 90 (!) Euro pro Tag.

Darin enthalten sind sämtliche Kosten für Übernachtungen, Verpflegung, neue Ausrüs­tung, Besichtigungen und die Rückreise, wobei etwa 2/3 der Ausgaben auf Hotelüber­nachtungen zurückgehen für die es leider keine Alternati­ven gab.

Seitenanfang

zurück zur Kurier-Seite