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Gesellschaft
e.V. |
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Was Stadtführer wissen sollten.... Ein kurzer Einblick in die Inhalte des Seminars zur Erlangung der
Stadtführerlizenz. Liebe Salier, wie Sie wissen, hat die Saliergesellschaft Speyer e.
V. zum erstenmal in der Zeit ihres Bestehens in Zusammenarbeit mit der Stadt
Speyer ein Seminar gehalten zur Ausbildung neuer Stadtführer. Das Projekt
lief von Oktober 2004 bis März 2005 und endete mit einer schriftlichen u.
mündlichen Prüfung. (Alle haben bestanden...!!!) Eigentlich eine Schnapsidee, Stadtführer ausbilden zu wollen, aber
zugleich eine große Herausforderung. Wird es unserem kleinen Verein
gelingen, diese Aufgabe zu bewältigen? Da sitzen zu Beginn des Seminars 23 Leute vor an den Tischen,
gucken dich mit großen Augen an und du denkst: Mein Gott, was habe ich mir da
bloß aufgehalst, und was erwarten die denn. Direkt dir gegenüber sitzt unsere Vorsitzende, Frau Lilo Schweickert,
die im Vorfeld das größte Bauchweh hatte, ob wir dieser Aufgabe gewachsen
wären, und sie blickt dich so voll mütterlichen Wohlwollens an, dass du auf
einmal so richtig fühlst: Diese Frau darfst du auf keinen Fall enttäuschen.... Und dann wird gearbeitet : Intensiv, es gibt keine Unpünktlichkeit,
und die Geschichte des Abendlandes, der Kirchen, der Stadt, der Juden, der
Gebäude, des Hl. Römischen Reiches, des Stadtwappens, des Domnapfes, der
Stadtmauer, der Baustile und was noch alles prasselt auf die armen Leute
hernieder. Ab und zu dürfen sie einmal herzhaft lachen, weil ein gutes Stück
Humor unbedingt zu jedem Stadtführer gehört..... Klaus Feichtner, der in mühevoller Kleinarbeit die begleitenden
Bilder erstellt hat, und wie immer bravourös die Technik meistert, sitzt als
ruhender Pol dabei, und wenn meine Nerven das Flattern anfangen, reicht ein
Blick in seine väterlichen Züge, und alles ist wieder in Ordnung. Danke
schön, Klaus, für die Unterstützung! Nun – es waren ja auch wirklich anspruchsvolle Leute dabei, begierig,
etwas über die Geschichte Speyers usw. zu erfahren. Einige Mitglieder der Saliergesellschaft
nahmen auch teil, einfach aus Interesse, auch unsere Vorsitzende, und die
hat dann so der Ehrgeiz gepackt, dass sie unbedingt auch die Prüfung
bestehen wollte – und das hat sie mit Bravour getan. Hut ab, Lilo, das war große Klasse. (Dass sie mit den Bänden der Stadtgeschichte schlafen ging und statt
saftiger Steaks kapitelweise die Stadtentwicklung in sich hineinschaufelte,
Tag und Nacht, das kann ihr Ehemann nur bestätigen.) Außerdem mussten ja alle schlau gemacht werden über das , was heute
einen kompetenten Stadtführer ausmacht: Also nicht nur Fachwissen, sondern
auch Methodik u. Didaktik, Erste Hilfe, Persönlichkeitsprofil, Mundart und
noch vieles mehr...... Alles in Allem: Es war eine so fröhliche und lernbegierige Truppe,
dass es größten Spaß machte, dieses spezifische Wissen zu vermitteln. Für ein Seminar höchst selten: Von den angemeldeten 23 Personen hat
nur eine aufgehört, und das aber aus beruflichen und gesundheitlichen
Gründen. Die anderen haben alle durchgehalten, obwohl die Anforderungen hoch
waren, und sie arbeiten mussten wie die Brunnenputzer! Das führte dann zu dem Prüfungstag, an
dem jeder mit Fragen konfrontiert wurde, deren Beantwortung eben zeigte, ob
man sich mit dem Unterrichtsstoff beschäftigt bzw. gut aufgepasst hatte.
Sie hatten.... Auch der Tag der mündlichen Prüfung ging für alle gut vorüber,
obwohl manche vor lauter Aufgeregtsein fast die eigene Muttersprache
vergessen hatten ...aber alles löste sich in kürzester Zeit und auch die
mündliche Prüfung wurde von allen mit Erfolg abgelegt. Dann kam der Tag, an welchem alle Teilnehmer des Seminars ihre
Urkunde erhielten. Bürgermeister Brohm ließ es sich nicht nehmen, im alten
Ratssaal während eines kleinen Festaktes die Urkunden auszuhändigen. Nach und nach werden die neuen Stadtführer eingesetzt werden, einige
Fremdsprachler haben schon die ersten Führungen mit Erfolg gehalten (
Englisch, italienisch, polnisch), diejenigen, welche (bis jetzt) nur in
Deutsch führen wollen, werden bald auch zum Zuge kommen. Die Seminarsteilnehmer haben sich bereits zu einem „Clübchen“
formiert, alle 6-8 Wochen treffen sie sich zu einem Stammtisch bzw. zu einem
weiterbildenden Vortrag, um ihr Wissen zu erweitern und am Ball zu bleiben-
und einige der Teilnehmer sind bereits Mitglieder der Saliergesellschaft
geworden!!! Für die Vorstandschaft der Saliergesellschaft bleibt die Feststellung:
Wir haben diese Herausforderung gemeistert, die Rückmeldungen waren allesamt
positiv. Wie sagte Klaus im Vorfeld so trocken, als man ihn etwas abschätzig
fragte, wieso ausgerechnet die Saliergesellschaft so ein Seminar halten
solle: Weil wir es können – genau! Mittlerweile ist auch mein Nervenflattern abgeklungen, Lilos
Bauchweh ist verschwunden, der Alltag hat uns wieder und im Moment ist eine Überlegung im Gange, ob wir
so eine Art weiterführendes Seminar anbilden wollen, die Nachfrage ist
groß..... So, liebe Salier, das waren
aus der Sicht der Referentin so einige Gedanken, ich denke auch interessant
für alle Mitglieder der Saliergesellschaft. Neue Herausforderungen werfen bereits ihre Schatten voraus – bleiben
wir am Ball, das hält uns elastisch! Tut was für die grauen Zellen, kommt gut über den Sommer – wir sehen
uns spätestens beim Privilegienfest am 6. August 2005. Irmtrud Dorweiler |