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Reformation - Protestation

 

Zu den Ereignissen, die in diesem Jahr in Speyer begangen werden, gehören unter anderem auch die 100-Jahr-Feier der Gedächtniskirche und der 475ste Jahrestag der Protestation.

 

Im Rahmen unseres Programmes 2004 arbeitete unser Schatzmeister, Klaus Feichtner, einen Vortrag aus, der uns die Zusammenhänge Reformation - Protestation erläuterte. Der Vortrag fand statt am 11.5.2004 im Haus der Vereine, Rulandstrasse, und, wie es sich gehört, fand er das Interesse zahlreicher Mitglieder, d. h. ca. 20 Salier waren gekommen, um sich mit Reformation und Protestation zu befassen.

 

Klaus verwies zu Anfang seines Vortrages darauf, dass in diesem Jahr zu diesem Thema sehr viel in Speyer zu hören ist, unter anderem von höchst illustren Leuten, sodass er fast hätte kneifen mögen - aber: was ein Glück, dass er das nicht tat!  Denn was er zusammengetragen hat, ist in dieser Dichte nirgends zu lesen, da muß man schon lange nachgraben, um diese Fülle von Informationen zu erhalten.

 

Klaus erläuterte sehr anschaulich, wie es zu Luthers Thesen kam in der Auseinandersetzung mit den Ablasspraktiken, und wie schon immer die Kirche sich selbst betrachtete als eine „ecclesia semper reformanda“ - eine Kirche, die sich immer wieder reformieren muss. Das wurde schon bei den ersten Konzilien klar. Dass dann aber zu Zeiten Luthers der Streit so eskalierte, dass er schließlich zur Spaltung führte, das war von Luther weder beabsichtigt noch gewollt. Luther stellte immer wieder die Forderung, dass seine Auslegung von einem Konzil diskutiert werden müsse, leider gingen die Päpste nicht bzw. erst zu spät darauf ein. Das Gespenst des „Konziliarismus“ geisterte durch die Köpfe, seitens Rom hatte man panische Angst, dass die Konzilsväter sich über den Papst stellen und somit die Macht des Papstes untergraben könnten.

 

Eine religiöse Angelegenheit wurde zum Politikum, drastisch gipfelnd in der „Protestation“ auf dem Reichstag 1529 zu Speyer, bei welchem dann 6 Fürsten und 14 Reichsstädte sich zusammenschlossen, um ihre Gewissensfreiheit zu verteidigen. Und immer noch stand seitens Martin Luther die Forderung nach einem Konzil im Raum. Als das Konzil endlich einberufen wurde, war es zu spät, die Spaltung war unumkehrbar.

 

Wie sähe die Geschichte heute aus, wenn man von Rom aus weniger die eigene Macht- u. Prachtentfaltung und mehr die religiöse Not im Auge gehabt hätte? An den Konsequenzen haben wir heute, fast fünfhundert Jahre nach Martin Luther, immer noch zu arbeiten, d.h. die „Einheit der Christen“ ist ein Wunsch - ob er sich je verwirklichen läßt?

 

Auch die Reformatoren der Schweiz, Zwingli und Calvin und deren Auffassung wurden beleuchtet, und an den Schluß seines Vortrages stellte Klaus den Schluß eines Briefes  von 1530, verfaßt von Michael von Kaden -( Mitglied der Delegation, welche die Appellation zu dem Kaiser nach Italien brachte:

„Es muß die Zeit kommen, da geistliche Angelegenheiten nicht mehr mit Schwert, Galgen und Scheiterhaufen entschieden werden, auch nicht durch Mehrheitsbeschlüsse und auch nicht durch die Beschlüsse eines Konziliums. Kämpfe des Geistes können nur mit geistigen Waffen ausgefochten werden.....und:

Die beste und erfolgreichste Waffe im Kampf des Geistes aber ist die Liebe,....wie sie der Herr des Evangeliums gezeigt und gelebt hat!“

Da gibt es nichts mehr hinzuzufügen.

 

Herzlichen Dank an Klaus Feichtner für diese gelungene Arbeit. Wer jemals einen Vortrag ausgearbeitet hat weiß, welche Arbeit und Hingabe darin stecken. Auf allgemeinen Wunsch wird dieser Vortrag demnächst gedruckt zu kaufen sein.

Kläuschen - haste jut jemacht!!!

 

Im Namen der „Salier“: „Summa cum laude“ = höchstes Lob!!

 

Irmtrud Dorweiler

 

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