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Was lange währt…

Domführung mit Bernhard Volk

 

Nach vielen gescheiterten Versuchen mit unserem Mitglied, dem Domschweizer Bernhard Volk eine Domführung durchzuführen ist dies am 8. Oktober 2002 endlich gelungen. Seit der letzten Führung, - sie liegt immerhin schon 9 Jahre (Okt. 1993) zurück, - hat sich ja am Dom allerhand verändert, so dass nicht nur die neuen Mitglieder, sondern auch die, die damals dabei waren, sehr gespannt waren auf das was sie erwartete.

Um 17 Uhr traf man sich in der Vorhalle des Domes. 14 Personen folgten dann Herrn Volk auf den Nordostturm. Die Zwerggalerie der Apsis war dann erste Station. Wir konnten diese Galerie begehen. Dabei fallen immer wieder die Vielfältigkeit der Säulen und die wunderschönen Kapitelle auf.

Wir mussten alle wieder zurück, denn es galt den Nordostturm bis fast nach ganz oben zu erklimmen. Von dort hat man dann einen herrlichen Ausblick zum einen über die Dächer und die Westtürme des Domes hinweg auf die Stadt, zum anderen über den Rhein in die ehemalige Kurpfalz. Ganz im Vordergrund waren die Betonständer des neu entstehenden Sea Life Centers zu erkennen.

In einer Höhe von mehr als 50 m pfeift der Wind doch ganz gewaltig und so wurde der Domschweizer gebeten seine interessanten Ausführungen, auch über den ehemaligen Rheinverlauf an einem weniger zugigen Ort fortzusetzen.

Wir stiegen wieder hinab und gelangten auf das Dach des Querhauses. Nachdem wir dieses überquert hatten erreichten wir über schmale und steile Treppen das Dach des Langhauses. Dort fallen die Verstärkungen des Dachstuhls auf, die notwendig geworden waren, um das Hängegerüstes zur Restaurierung der Langhausgewölbe, zu befestigen. Außerdem sind die Rauchmeldeanlagen und die Brandschutzvorhänge neu, die im Brandfalle das Langhausdach in drei separate Brandschutzräume teilen.

An der Westkuppel angelangt sind wir noch zu den Glocken empor gestiegen.

Auf dem gleichen Weg ging es dann wieder zurück ins Querhaus des Domes.

Beim Blick ins Langhaus kam man auf die Baugeschichte des Domes zu sprechen. Entgegen der publizierten Auffassung, dass der Dom in seiner ersten Bauphase eine flache Decke hatte, gab Herr Volk zu bedenken, dass das Langhaus durchaus auch ein Tonnengewölbe gehabt haben könnte. Dies könnte dann zu statischen Problemen geführt haben und würde auch erklären warum das Mittelschiff unter Kaiser Heinrich IV. bis auf die Höhe der Seitenschiffdächer abgetragen und neu aufgebaut wurde. Gestützt wird diese Theorie durch einen Vermerk in der Vita Bennos von Osnabrück wo es heißt, dass der Don "nicht vorsichtig genug zu weit gegen das Rheinufer vorgeschoben war" und dass Benno "riesige Unterführungen durch Quadersteine vornahm um die Unterwaschung abzuwehren".

Noch einmal galt es eine größere Treppe zu steigen, denn Bernhard Volk hat uns noch in den Kaisersaal geführt, der im Moment restauriert wird. Wegen dieser Arbeiten waren gerade einige Steinplatten des Fußbodens herausgenommen und man konnte einen Blick von oben auf die Gewölbe der Vorhalle werfen.

Die Orgelempore war unser letztes Ziel. Von dort oben wird einem die Länge des Domes erst richtig bewusst. Bernhard Volk ließ auf der Domorgel einige Akkorde erklingen.

Eine hochinteressante Domführung war zu Ende über die beim anschließenden Stammtisch im Domhof noch länger diskutiert wurde. Der Domschweizer hat erklärt, dass es auch noch andere sonst nicht zugängliche Räume zu besichtigen gäbe und hat uns versprochen, dass wir auf eine nächste Führung nicht wieder neun Jahre warten müssten.

Klaus Feichtner

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