Bericht
zum Privilegienfest 2011 Die
Rheinpfalz |
Salier Gesellschaft
e.V. |
Die Rheinpfalz, 08.08.2011 Saliergesellschaft und Gläubige beider Konfessionen feiern Privilegienfest
mit Kerzen, Broten und einer Spendensammlung |
|||||
|
|
|
|
||
Über
einen mit Besuchern gut gefüllten Dom freute sich Bischof Karl-Heinz Wiesemann am Samstag. Zum Privilegienfest
der Saliergesellschaft begrüßte er die Gläubigen beider Konfessionen. Klaus Feichtner, Geschäftsführer der Gesellschaft, reagierte noch vor dem Gottesdienst verschmitzt auf das Bild, das sich ihm bot: „Wir freuen uns, dass so viele dem Aufruf des Kaisers gefolgt sind." Dieser
Aufruf ist immerhin genau 900 Jahre alt. Kaiser Heinrich V. hatte im Jahre 1111 die Speyerer Bürger aufgefordert, zum Todestag seines Vaters mit Kerzen im Dom für dessen Seelenheil zu beten. Außerdem
sollten sie den Armen der Stadt eine Brotspende zukommen lassen. Dafür befreite er die
Speyerer von der Erbschaftssteuer
und erließ ihnen jegliche
Zollabgabe sowie den „Bann-und Schoßpfennig". Beides leitete den Beginn
der Reichsfreiheit der' Stadt
ein. Der Bischof musste zeitweilig die Stadt verlassen. Bischof Wiesemann würdigte die Gebetsgemeinschaft, die daraus entstand, und dass sie auch für
Protestanten einen
heute noch feierwürdigen |
Niels erklärt Privilegien Privilegien sind besondere
Rechte, die nur eine bestimmte Person oder eine
Gruppe bekommt. In Speyer
wird gerade gefeiert, dass
Kaiser Heinrich V. den Bürgern
vor 900 Jahren besondere
Rechte gegeben hat. Damals
mussten sie einen Teil ihres
Geldes an die Herrscher abgeben.
Die Speyerer hatten das
Privileg, dass sie nicht mehr so
viel abgeben mussten wie Bürger in anderen Städten. Bedingung war, dass sie einmal im Jahr zusammen Messe feiern, an seinen Vater denken, der gestorben war, Kerzen in den Händen tragen und den Armen
Brot schenken, (huzl) |
Brot gegen Spende: Die Saliergesellschaft erinnert an die
Almosen, die |
Anlass
biete. Das Bewusstsein, Bürger zweier Welten zu sein und die weltliche Macht nur geliehen bekommen zu haben, sei den
Salierkaisern stets präsent
gewesen. Der Speyerer Dom sei Ausdruck dieses Bewusstseins. Die Armenspeisung bezeichnete der Bischof als Symbol der Solidarität. Er segnete anschließend
zahlreiche Brote, die
am Altar niedergelegt waren und die gegen Spenden abgegeben wurden. Die
Kollekte ging an die
Saliergesellschaft. Nach dem Gottesdienst hatten alle Besucher Gelegenheit, an der Grablege der Kaiser vorbeizuziehen. Stände mit Brezeln und Wein, für die ebenfalls Spenden
erbeten wurden, waren
wegen des Regens vom
Domgarten in die Dom-Vorhalle
verlegt worden. Kollekte und
Spendengelder gibt die Saliergesellschaft dem Mehrgenerationenhaus und der Gemeinde St. Joseph für Einzelfallhilfe. Sie erfüllt
damit auch im
Jubiläumsjahr das Gebot, mit
dem vo, 900 Jahren die Privilegien verknüpft wurden. Die Orgel spielte Markus Eichenlaub. Dirk Manfred Schneider dirigierte die Chöre MGV Reilingen 1902 sowie St. Cäcilia Otterstadt
und deren
Bläserquartett, (efl) |