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2015 |
Salier Gesellschaft e.V. |
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19.-21.09. 2015 Studienfahrt ins
Coburger Land (siehe
Bericht im Salier – Kurier Nr. 39) 12.09.2015 Festakt 25 Jahre Salier –
Gesellschaft im Historischen Ratssaal der Stadt Speyer mit Festvortrag von
Prof. Dr. Stefan Weinfurter. (siehe Bericht im Salier – Kurier Nr. 39) 01.08.2015 Privilegienfest: (siehe Bericht im
Salier – Kurier Nr. 39) 14.07.2015 19:00 Uhr Villa Ecarius. In
Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Vortrag von Dr Werner Transier „Die Juden im deutschen Reich der
Salier“. Dieser Vortrag behandelt schwerpunktmäßig die Juden in den
drei SchUM-Städten Speyer, Worms und Mainz, schaut also auch über den
Tellerrand von Speyer hinaus. 09.05.2015 Tagesfahrt nach Heidelberg
und Schönau 20.03.2015 Das Judenbad, ein Kleinod
in Speyer Am 20. im Monat März
anno Domini 2015, einem Freitag, warteten 16 Vereinsmitglieder und Gäste auf
unseren Schatzmeister, Klaus Feichtner vor den Toren des Judenhofes zu
Speyer. In einer Führung durch dieses Ensemble
ging Klaus als erstes auf die Geschichte der Juden und auf die Entwicklung
der jüdischen Gemeinde wie auch des Judenbades in Speyer ausführlich ein. So
erfuhren wir, dass Speyer bereits im Mittelalter eine sehr bedeutende
jüdische Gemeinde nördlich der Alpen beherbergte. Im Jahr 1084 nahm Bischof
Rüdiger Huzmann (1075 – 1090) jüdische
Flüchtlinge aus Mainz auf, wodurch die Gründung einer jüdischen Gemeinde ermöglicht
wurde, die er unter seinen persönlichen Schutz stellte. Deren Ansiedelung,
zunächst nördlich der Stadt, später auch im Bereich der heutigen Kleinen
Pfaffengasse (früher „Judengasse“) ist sicher Teil eines erheblichen
Strukturwandels im damaligen Speyer. Neben den Juden kamen, im Zusammenhang
mit dem Bau des salischen Domes, zahlreiche Handwerker und Gewerbetreibende
in die Stadt. Es musste also zusätzlicher Lebensraum geschaffen werden
musste. Die jüdische Gemeinde
bestand mehr als 400 Jahre. 1096 kam es in Speyer,
wie in anderen Kerngebieten des Judentums in Deutschland (Köln, Mainz, Worms)
zu Pogromen, die wohl im Zusammenhang mit dem 1. Kreuzzug zu sehen sind.
Obwohl der Speyerer Bischof versuchte, die jüdische Bevölkerung zu
beschützen, kam es zu elf Todesopfern.
Bis ins 13. Jahrhundert
kamen Gelehrte von weit her, um von den „Weisen von Speyer“ zu lernen. Eine
eindrucksvolle Figurengruppe im Judenhof weist heute auf diesen bedeutenden
Umstand hin. Im Jahre 1349 kam es in
Speyer, wie auch im übrigen Deutschland, erneut zu heftigen Judenverfolgungen
mit zahlreichen Todesopfern. Die Pest war ausgebrochen und hatte sich, über
das Tal der Rhone heraufziehend, im Südwesten verbreitet. Aus einer Hysterie
der damaligen Bevölkerung heraus wurde behauptet, die Seuche sei von den
Juden ausgelöst. Diese hätten die Brunnen vergiftet, um die Christen zu
töten. So um 1500 begann die
Geschichte der Juden in Speyer, aufgrund erneuter antijüdischer Stimmungen in
der Bevölkerung, zu Ende zu gegen. Die genauen Gründe des Untergangs konnten
nie richtig aufgeklärt werden. Die letzten Juden mussten Speyer im Jahre 1534
verlassen. Die verbliebenen jüdischen Kultgebäude wurden zum städtischen
Arsenal umfunktioniert und als Waffenkammer genutzt. Was der Vernichtung der
jüdischen Gemeinde folgte, war ein deutlicher Rückgang der städtischen
Einnahmen. Nach der Zerstörung des
Vorgängerbaues im Zuge des 1. Kreuzzuges wurde um das Jahr 1100 mit dem
Wiederaufbau der Speyerer Synagoge begonnen (Einweihung 1104). Neu für viele
von uns Zuhörern war die Information, dass christliche Bauleute dieses
Ensemble, bestehend aus Männersynagoge, später Frauensynagoge und Mikwe (Bad)
entstehen ließen. Männer- und Frauensynagoge waren durch Öffnungen in der
Mauer verbunden, so dass die Frauen dem Gottesdienst der Männer folgen
konnten. Das heutige Bodenniveau
des Judenhofes liegt, aufgrund von Aufschüttungen, ca. 2 Meter höher als zum
Zeitpunkt der Erbauung. Klaus Feichtner erläuterte diesen Umstand genau an
der Stelle, die den Blick auf das
ursprüngliche Niveau frei gibt. Das Judenbad, Mikwe
genannt, wurde wohl von Handwerkern der Speyerer Dombauhütte errichtet. Die
Ausführung der Sandsteinarbeiten und die hinterlassenen Steinmetzzeichen
lassen diesen Rückschluss zu. Hier führte Klaus Feichtner nun, teilweise
unterstützt von Brigitte Wühl, seinen aufschlussreichen Einblick in das
jüdische Leben des Mittelalters fort. Über ein Treppenhaus
gelangt man in eine Art Wartezimmer – die Sitzbänke in den Nischen sind
deutlich zu erkennen. Man muss sich das vorstellen wie heutzutage in einer
Massagepraxis: wenn bereits einer auf der Pritsche liegt, muss der nächste
Patient warten, bis die Behandlung beendet und er an der Reihe ist. Der
Schacht zum Wasserbecken und das Becken selbst wurden stets nur einzeln
betreten. Über einen weiteren
Treppenabsatz gelangt man zu einem Vorraum, von dort hat man Zugang zu einer
Kammer, in welcher man, nach dem Auskleiden, die Kleider ablegte. Auch diese „Umkleide- kabine“ ist, wie die
darüber und darunter liegenden Bausubstanzen, sehr gut erhalten. Nach dem Gesetz Mose ist
die Mikwe zu den Zeiten der Unreinheit zum Bade aufsuchen. Anlässe sind u.a.
die Zeit vor der Hochzeitsnacht, nach einer Niederkunft und nach dem Ende der
Menstruation. Man muss mehrmals komplett unter die Wasseroberfläche abtauchen
(das reinigende Wasser soll alle Körperstellen erreichen), um der
Glaubensvorschrift zu genügen. Das Badewasser muss einen natürlichen Zu- und
Ablauf haben, was im Hinblick auf die Hygiene von besonderer Bedeutung ist.
Dieser Textabsatz ist bewusst in der Gegenwartsform geschrieben: für die
meisten von uns neu war nämlich die Information Klaus Feichtners, dass auch
heutzutage hin und wieder Angehörige des jüdischen Glaubens darum bitten, in
der Speyerer Mikwe baden zu dürfen.
Eine hochinteressante Erkenntnis, dass diese Gesetze im jüdischen
Glaubensleben noch immer eingehalten werden. Mit Anekdoten aus der
Jugend- und Schulzeit der in Speyer aufgewachsenen Damen und Herren aus
unserer Besuchergruppe (der Judenhof war offensichtlich früher so etwas wie
ein Abenteuerspielplatz) schlenderten wir dem Ausgang zu und beendeten den
offiziellen Teil unserer Begegnung mit jüdischer Geschichte in Speyer. Ein herzliches
Dankeschön für die hochinteressante Führung und für die kompetenten
Erläuterungen an unseren Salier-Schatzmeister Klaus Feichtner! Wie wir ja aus Erfahrung
wissen, macht die Beschäftigung mit Geschichte auch hungrig und durstig. Deshalb ließen wir diesen
Exkurs mit einem gemütlichen Beisammensein bei Speis´ und Trank und
angeregten Gesprächen im Gasthaus „Pfälzer Tor“ ausklingen. Fazit: ein
gelungener Auftakt unserer
Veranstaltungsreihe zum 25 jährigen Bestehen der Salier-Gesellschaft. Gez. Wolfgang Opielka Gez. Alfred Schießler 10.03.2015
Jahreshauptversammlung 2015 Der 1. Vorsitzende, Alfred Schießler, konnte bei
der Jahreshauptversammlung im Domhof 25 stimmberechtigte Mitglieder und
einige Gäste begrüßen. Er hat über die Aktivitäten der Gesellschaft im
abgelaufenen Jahr berichtet und die Termine für die geplanten Veranstaltungen in unserem Jubiläumsjahr - 25 Jahre
Saliergesellschaft – bekannt gegeben. Eine erfreuliche Mitgliederentwicklung ist zu
verzeichnen. Nach fünf Neueintritten in den letzten 12 Monaten hat die
Gesellschaft nun 58 Mitglieder. Der Schatzmeister hat einen positiven
Jahresabschluss vorgelegt. Von den Kassenprüferinnen wurde ihm einwandfreie
Buchführung bestätigt und die Entlastung des Vorstandes beantragt Die Entlastung wurde erteilt. Bei den fälligen
Neuwahlen haben die bisherigen Vorstandsmitglieder alle wieder kandidiert und
wurden einstimmig (bei eigener Enthaltung) gewählt. Unter Punkt Verschiedenes wurde eine
Satzungsänderung beschlossen. Diese beinhaltet eine Neuregelung für den Fall
der Auflösung des Vereins und des Wegfalls steuerbegünstigter Zwecke. Am Ende der Veranstaltung haben zwei der
anwesenden Gäste eine Beitrittserklärung abgegeben; aktueller
Mitgliederstand: 60 Personen. Einladung zur Jahreshauptversammlung Die Jahreshauptversammlung der Salier – Gesellschaft wird im Rahmen des Monatstreffens des Monats März am 10.03.2015 um 19 Uhr durchgeführt, Versammlungsort: Domhof, Ratsherrensaal Tagesordnung 1. Bericht des Vorsitzenden 2. Bericht des Schatzmeisters 3. Bericht der Kassenprüfer 4. Entlastung des Vorstandes 5. Neuwahl des Vorstandes 6. Verschiedenes Anträge zur Ergänzung der Tagesordnung und Wünsche, die unter TOP 6 zu behandeln sind, müssen rechtzeitig beim Vorstand eingereicht werden. Erlebnisreiche
Tage im Wittelsbacher Land Da
die Schlosskirche in Oberwittelsbach, die um 1420 auf den Resten der
Stammburg der Wittelbacher errichtet wurde, wegen Bauarbeiten nicht
zugänglich war, haben wir unser Besichtigungsprogramm in der Wallfahrtskirche
in Innichenhofen begonnen. Auf einem Bild im Chorraum der Kirche ist der Hl
Bernhard bei seinem Gebet zur Gottesmutter im Speyerer Dom zu sehen. Weiter
ging’s zum Kloster Scheyern, wo wir, nach einer Brotzeit in der
Klosterbrauerei, von Frater Mattäus sehr kompetent durch Basilika,
Johanniskirche (Grablege der frühen Wittelsbacher) und Kreuzkapelle geführt
wurden. Eine sehr lebendige Führung erlebten
wir in Kloster Seligenthal (Landshut) durch Schwester Fidelis. Basilika und
Afra – Kapelle standen auf dem Besichtigungsprogramm. Etwas
erschöpft vom Programm des ersten Tages bezogen wir unser Hotel „Goldene
Sonne“ in Landshut und nahmen dort ein gemeinsames Abendessen ein. Die
gotischen bis barocken Fassaden von Altstadt und Neustadt beeindruckten uns
beim Stadtrundgang am nächsten Morgen. Im Rathaus konnten wir den Prunksaal
besichtigen, der geschmückt ist mit Darstellungen der „Landshuter
Fürstenhochzeit“. Am
Nachmittag fuhren wir nach Kehlheim und besuchten die Otto – Kapelle. Sie erinnert an die
Ermordung Ludwig des Kehlheimers an dieser Stelle. Durch den Donaudurchbruch
brachte uns ein Schiff dann zum Kloster Weltenburg. Immer wieder sehenswert
ist die Klosterkirche „St. Georg“, ein Werk der Brüder Cosmas Damian und Egid Quirin Asam.
Bei schönem Wetter lud auch der Biergarten des Klosters zum Verweilen ein. Mit
dem schönen Wetter war es am Rückreisetag vorbei. Bei zeitweise strömendem
Regen fuhren wir unser Etappenziel Neuburg an der Donau an. Im dortigen
Schloss besichtigten wir die Kapelle und die Räume im Museum, die dem Pfälzer
Kurfürsten Ottheinrich gewidmet sind. Nach dem Besuch der
Provinzialbibliothek ging’s zum Mittagessen nach Wörnitztal / Donauwörth. Die
Rückfahrt nach Speyer war geprägt von Unwettern, Staus und dadurch bedingt
auch zu Umwegen. Dank unseres ruhigen und besonnenen Fahrers „Paul“ sind wir
wohlbehalten und mit nur wenig Verspätung in Speyer angekommen. (Ein
ausführlicher Reisebericht erscheint im nächsten „Salierkurier“.) 19. – 21. 09
Studienreise Die
diesjährige Studienreise „Auf den Spuren der Wittelsbacher“ führt uns zu den
Anfängen dieses Herrschergeschlechtes. Wir
starten am Freitag, den 19.09., um 7
Uhr am Busbahnhof in Speyer. Die Fahrt führt uns nach Aichach / Oberwittelsbach
und Kloster Scheyern. Unser Hotel befindet sich in Landshut, wo wir einen
Stadtspaziergang machen und das Kloster Seligenthal besuchen. Weiter geht
nach Kehlheim und Kloster Weltenburg. Auf der Rückfahrt am Sonntag machen wir
Station in Neuburg an der Donau.
11.03.2014
Jahreshauptversammlung Der
Vorsitzende der Salier – Gesellschaft, Dieter Kleiner und seine
Stellvertreterin, Inge Beckmann, sind von Ihren Ämtern zurückgetreten. Im
Rahmen der Jahreshauptversammlung wurde eine Nachwahl durchgeführt. Zum
ersten Vorsitzenden wurde Alfred Schießler, zu seinem Stellvertreter Wolfgang
Opielka gewählt. Da
Herr Opielka wegen seiner Wahl in den Vorstand seine bisherige Tätigkeit als
Kassenprüfer nicht mehr wahrnehmen kann, war auch hier eine Nachwahl
erforderlich. Gewählt
wurde Hildegard Kief. Der
Vorstand setzt sich nun wie folgt zusammen: 1.
Vorsitzender: Alfred Schießler 2.
Vorsitzender: Wolfgang Opielka Schatzmeister:
Klaus Feichtner Schriftführerin:
Sigrid Gläser Vorstandsmitglied
für besondere Aufgaben: Frauke Vos – Firnkes Kassenprüfer:
Lilo Schweickert und Hildegard Kief |
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